Der deutsche Künstler Gotthard Graubner hat mich zu diesem Projekt inspiriert. Graubners Arbeiten haben mich durch ihre eindrucksvolle Intensität und gleichzeitige Stille in ihren Bann gezogen. Auf den ersten Blick eine klare Farbe, doch schaut man genauer hin, sieht man zahlreiche Nuancen, sinnlich aufeinander abgestimmt. Durch Polarität von warmen und kühlen Tönen entsteht ein spannungsvolles Eigenleben.
Anhand seiner Farbwelt erarbeitete ich mir eine Farbkarte am Webstuhl. Arbeiten mit Aquarellfarbe auf Papier verhalfen mir, tiefer in sein Schaffen einzutauchen und die Farbe als solches von literarischen Inhalten zu befreien.
Ausgangspunkt meiner Webkette bildeten sechs auserwählte Farbtöne meiner Farbkarte. Schwache Farbtöne stehen im Kontrast zu kräftigen. Durch das Schussgarn ergeben sie miteinander eine Einheit. Entstanden sind während dieses Projektes Textilien für den gedeckten Tisch. Der Titel dieser Arbeit lautet Salz und Pfeffer. Etwas helles und etwas dunkles – etwas mildes und etwas würziges. Sie bilden einen Gegensatz und zugleich eine Einheit. Richtig dosiert erhält man ein harmonisches Miteinander.